Ergebnisse & Berichte DeS FC Olympique Klosterneuburg 05


Mannschaft: U13 (nur Spieler Jahrgang 94)

Patronanz:

Datum: 08.12.05

Hallenturnier des SV Donau Langenlebarn

Ergebnis: Turniersieger (von 5 Teams). Auswahl JHG NW/M 1:1, Traismauer 3:0, Langenlebarn 6:1, Wördern 4:1

Ausgangssituation: Mit Alex Gruber, Loic Monfret und Marcus Schefzig fehlte ausgerechnet das komplette zentrale Mittelfeld, was mich veranlasste,etliche Varianten im Spiel auszuprobieren. Allerdings waren mit Gastgeber Langenlebarn, Traismauer, Wördern und die Auswahl der Jugenhauptgruppe NW/Mitte (Allerdings die U11) nicht gerade "Riesen-Kaliber", wodurch wir uns durchaus Chancen ausrechnen durften. Noch dazu kommt die grosse Tullner Halle unseren Spielertypen durchaus entgegen.

Kader: Luki Böck, Philipp Tesarik, Kerem Isik, Sebi Fasching, Hanni Mansbart, Simon Oberschlick, Chris Hradecky, Bertram Mayer, Max Müller

Tore: 4x Philipp, 3x Bertram, 3x Hanni, 2x Kerem, Simon, Chris,

Assist: 4x Kerem, 3x Sebi, 3x Simon, 2x Hanni

Spielbericht: Auch beim letzten Turnier spielten wir zum Auftakt gegen eine Auswahl, diesmal waren die Gegner ein Jahr jünger. Das Spiel begann eher unglücklich, denn Max rutschte aus, verletzte sich am Knie und musste ausgetauscht werden. In den folgenden einendhalb Minuten war jedoch keiner unserer Spieler fähig, den Ballins Out zu befördern und so verlor der humpelnde Max den Zweikampf, der zum 0:1 führte. In der Folge könnte man uns leichte Feldüberlegenheit attestieren und wir erzielten auch den Ausgleich (Kerem luchst dem Goalie den Ball ab). Zeit für den Siegtreffer wäre ebenfalls genug gewesen, doch irgendwie machten wir heute viel zu viele Fehler, waren zu passiv, zu wenig spritzig und kreativ. Alles in allem gefiel mir die Leistung nach dem ersten Spiel nicht besonders, denn auch wenn es sich um eine Auswahl handelt, die veruscht hat, technisch halbwegs passablen Fußball zu spielen - immerhin spielen diese Kids zwei Altersklassen unter uns (da wir ebenfalls eine darüber in der U13 spielen).

In der Folge spielten wir gegen Traismauer. Gleich zu Beginn setzte sich Simon links gut in Szene und spielte quer zu Bertram, der die Führung besorgte. Das 2:0 stolperte Chris über die Linie, das 3:0 besorgte Hanni nach einer Hereingabe von Sebi. Doch auch diese Leistung war nicht berauschend. Erstens vergaben wir eine Hülle an Möglichkeiten, zweitens machten wir wieder viel zu viele Fehler, drittens war der Gegner schlicht und einfach schwach, denn dass sie zu keiner einzigen Torchance kamen, lag sicher nicht an unserer herausragenden Abwehrleistung.

Im dritten Spiel trafen wir auf Gastgeber Langenlebarn. In den ersten Minuten schien der Gegner duchaus gewillt zu sein, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Besonders duurch Weitschüsse waren sie gefährlich, so rettete gleich zu Beginn die Latte. Es dauerte rund zwei Minuten, bis wir die erste gute Aktion zeigten: Sebi lässt seinen gegenspieler links mit einem Haken stehen, spielt quer und wieder lauert Bertram, der schon so richtg routiniert einschiebt. Und kurz darauf erkämpft sich dieser wieder den Ball und erzielt das 2:0. Langenlebarn gibt noch nciht auf und kommt wieder durch einen Weitschuss, der von Luki entschärft wird und zwei weiteren Stangenschüssen zu guten Möglichkeiten. Danach ist aber Sense: Kerem spaziert duch die Abwehr, lupft den Ball zu Simon der den Ball aus fünf Metern per lockeren Flugkopfball versenkt. Dann erzielt Kerem das 4:0 -Langenlebarn ist nicht mehr vorhanden. Sogar Philipp kommt in den Sturm und erzielt in drei Minuten einen Doppelpack, auch wenn LaLe dazwischen den Anschlusstreffer macht. Symptomatisch für die vielen Fehler heute: Hanni spielt einen Rückpass über die Bande zu Luki, der weiss nicht, was er mit dem Ball machen soll und der Gegner bedankt sich. Auch diesmal keine für mich überzeugende Leistung. Zunächst hätte Langenlebarn in Führung gehen können, da wir wieder zu "lasch" agierten. Danach liess uns Langenlebarn undendlich viel Platz, aber wir vergaben mindestens 5 weitere Hundertprozentige. Und die vielen Torchancen kamen nicht zustande, weil wir so perfekt miteinander gespielt haben, sondern weil wir uns irrsinnig viele Fehler erlauben konnten, die in keinster Weise bestraft wurden (mit Ausnahme des Gegentreffers). Wenn man sich die Leistung einzelner Spieler anschaut, dann waren so kapitale "Böcke" dabei, dass man sich als Trainer ständig die Haare raufen konnte.

Im letzten Spiel gegen Wördern musste ein Sieg her, um den "Pott" nach hause zu holen. Bereits in den Spielen davor sah man, dass Wördern besonders in der Abwehr massive Deckungsprobleme hatte und vorne nur auf ihren Stürmer Christopher Lachnit vertrauten. Da ich mit den Leistungen vorher ohnehin nicht sehr zufrieden war, spielten wir diesmal mit einer für uns sehr unorthodoxen, "maßgeschneiderten" Aufstellung: In der Abwehr Chris (als Lachnit-Manndecker) und Kerem, links Hanni, rechts Simon, in der mitte Bertram (!) und im Sturm von Beginn an Philipp. Und die Variante machte sich bezahlt. Querpas von rechts, ganz linksist Hanni frei: 1:0. Pass von Kerem in die Tiefe, Philipp ist wieder völlig ungedeckt, 2:0. Dann wieder Hanni zu Philipp 3:0. bis daher unsere beste Leistung,doch dann fingen wir an wieder "lässig" zu werden und kassierten wieder ein Gegentor. Und wieder schossen wir es uns selbst. Freistoß von Wördern halbrechts, keiner stellt sich alsMauer hin, ehe ich etwas sage. Dann geht Hanni richtung Ball und Bertram bleibt genau hinter (!) ihm stehen. Eine Zwei-Mann Mauer wo einer hinter dem anderen steht - sowas hab ich noch nicht gesehen. Und Luki scheinbar den Ball nicht, der geht in den Strafraum und wird zum 1:3 abgefälscht (bereits letzte Woche in Purkersdorf kassierten wir ein ähnliches Tor). In der Folge schlief die Partie etwas ein, erst kurz vor Schluss staubte Hanni nach einem Sebi Schuss ab.

Fazit: Um zu versuchen, etwas objektiver zu sein, wird es zwei Fazits geben. Ein rosarotes und ein schwarmalerisches.

Rosarotes Fazit: Zum heutigen Turnier fuhren wir ohne drei sehr wichtige Spieler. Noch dazu haben wir diese Saison erst ein Hallentraining hinter uns und sind demnach noch überhaupt nicht im Hallen-Rhytmus. Gleich zu Beginn bekamen wir ein unglückliches Tor und mussten gegen die stärkste Mannschaft antreten. Dennoch haben wir in der Folge souverän agiert und die nächsten Spiele alle "locker" gewonnen. Die Tordifferenz von 14:3 wird umso imposanter wenn man an die vielzahl vergebener Torchancen denkt und dass wir uns alle drei Tore sprichwörtlich selbst geschosen haben. Wir zeigen selbst gegen U13-Teams, dass ein Jahr Altersunterschied nicht die Welt ist, deshalb ist eine Auswahl der JHG, auch wenn sie ein jahr jünger war, ein ernstzunehmender Gegner. Und Langenlebarn und Wördern liegen immerhin in der U12-Meisterschaft deutlich vor unserer "eigentlichen" U12 auf Platz zwei und drei der Tabelle. Erfreulich ist auch, dass wir heute nicht vom Geschick unserer "Superstars" abhängig waren, sondern diejenigen, die sonst nicht soviel spielen, von der Leistung kaum abfielen (so ist auch die Torverteilung sehr ausgeglichen - 6 von 8 Feldspielern erzielten ein Tor, vier davon mehr als eines, mit Ausnahme von Max trugen sich alle in die Scorerliste ein.). Und auch wenn wir nicht viele flüssige Kombinationen zeigten, es waren ein paar wirklich schöne Tore dabei.

Schwarzmalerisches Fazit: Auch wenn ich hoffe, dass ich mich irre, aber ich hab den Eindruck gehabt, dass die Gegner, auch wenn sie teilweise am Feld nicht so schlecht sein mögen, einfach sehr schwach waren, nicht wir so stark. Ich hab schlicht und einfach das Gefühl, dass wir mit so einer Leistung gegen Teams aus höheren Ligen (man nehme Vienna, Sportklub, Stadlau, Tulln usw.) einfach untergehen würden. Auch wenn wir letzte Woche ebenfalls keine Glanzleistungen geliefert haben: mit den heutigen hätten wir auch gegen Breitenfurt und Ostbahn wohl deutlicher verloren. Schliesslich gilt es zwei Ziele zu verwirklichen: Spaß am Hobby zu haben und Erfolge zu feiern - das haben wir heute geschafft. Aber es geht auch um die Entwicklung der Kids als "echte" Fußballer. In meinen Augen steckt in diesem Jahrgang (also die derzeitige U12 und U13) eine besondere Chance, die nicht so oft auftritt. Hier verschmelzen mehrere Voraussetzungen: 1. Quantität: wir haben mit U12 & U13 fast 20 Spieler des Jahrangs 94, die alle keine "Bloßfüssigen" sind. 2: Qualität: Es sind einige darunter, die durchaus das Rüstzeugs für höhere Aufgaben hätten 3: Leistungsbereitschaft: Die Trainingsbeteiligung bei U12 & U13 ist sehr erfreulich, jeder möchte sich weiternetwickeln. 4: Mannschafts und Vereinsklima: Die Jungs spielen nun schon rund vier Jahre zusammen, auch durch die jüngsten Ereignisse wurden sie noch mehr zusammengeschweisst, die Harmonie passt wurderbar. 5 (und das ist die wohl wichtigste Komponente): Die Möglichkeit, mit Teamwork über ihre Verhältnisse zu spielen: Es gibt viele gute Nachwuchsteams auch in kleineren Vereinen. Nur während viele eben hohe Siege gegen schwächere feiern, haben wir uns immer mit der Aufgabe steigern können und Teams mit besseren oder älteren Einzelspielern fordern können. Deshalb kann ich heute einfach nicht so richtig glücklich sein, denn wir haben weder im Kollektiv, noch einzeln wirklich gut gespielt, sondern einfach jenen technischen und körperlichen Vorteil ausgenutzt, den wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben - trotzdem das Potential nicht ausgeschöpft (und dies ist meine primäre Aufgabe als Trainer)

Hier zu besonderem Anlass meine Einzelkritik: Luki Böck: Hatte nicht viel zu tun. Zwei gute Paraden gegen LaLe, zwei unglückliche Tore (LaLe & Wördern) und dazwischen eine solide Leistung. Philipp Tesarik: Defensiv eher schwach. Deckungsfehler und viele, viele Fehler im Aufbau. Auch Zweikampfmässig nicht so überragend. Überraschenderweise im Sturm besser, da er den Ball geschickt abdecken konnte. Nach dem vierten Tor allerdings zu lässig geworden udn Tempo zu sehr aus dem Spiel genommen. Kerem Isik: Zweikampf OK, aber mit dem Ball viel zu "lau". Hatte auch technische Lichtblicke, aber für seine Verhältnisse zu wenig. Es fehlte vor allem am "Zug", in seinem Spiel war viel zu wenig Tempo. Simon Oberschlick: Ebenfalls viel zu wenig spritzig. Technisch gute Ansätze aber konnte sie nie so richtig durchsetzen. Hanni Mansbart: Wie immer engagiert und dementsprechend viele Ballkontakte. Allerdings heute unglaublich (und untypisch) viele Stoppfehler, Abspielfehler, schlechtes Timig, verlorene Zweikämpfe und vergebene Torchancen. In einem Spiel gegen einen stärkeren Gegner gibt es viel weniger Ballkontakte, so hätte es mit dieser Spielqualität sein können, dass ihm ÜBERHAUPT nichts gelungen wäre, über die Quantität der Aktionen kam er so zu ein paar guten... Bertram Mayer: Überraschend stark vor allem im Torabschluss. Auch wenn mit körperlichen Defiziten (erstens ist das Spiel in der Halle allein vom Körperbau nicht so seins, zweitens war er nach zwei engagierten Spielminuten konditionell am Sand) etliche Zweikämpfe gewonnen, Torgefahr erzeugt und relativ wenig Abspielfehler begangen. Sebi Fasching: Normal überdeckt er mit engagiertem Spiel technische Mängel. Heute allerdings relativ solide Leistung mit wenig Fehlern. Chris Hradecky: Bemüht, sehr zweikampfstark, aber spielerisch gelang ihm eigentlich kaum etwas. Max Müller: hatte Pech, dass er sich gleich in der ersten Spielminute verletzt hat. Kam danach nicht so ins Spiel und war sehr unauffällig.

Hui, das war wieder einmal ein Roman. Deshalb belassen wir´s nun bei einem Schlusssatz, der das ganze zusammenfassen sollte: Freuen wir uns, dass wir nach längerer Zeit wieder ein Turnier gewonnen haben, aber denken wir nicht, dass wir uns nun zurücklehnen dürfen und dass es immer so leicht geht. Gratulation auf jeden Fall der Mannschaft!

Euer Trainer Daniel Wertheim