Ergebnisse & Berichte des FC Olympique Klosterneuburg 05


Mannschaft: NWLL, U15

Patronanz:

Datum: 30.09.07

Spielort: Traisen

SG Hohenberg/Traisen - FC Olympique Klosterneuburg

Ergebnis: 1:2 (0:1)

Ausgangssituation: Keine gute! Von der Formation, die sensationell St. Pölten niederrang, fielen der zuletzt stark spielende Martin Alquier (krank), Loic Monfret (Konzert) und Sebastian Hopp (Holland-Aufenthalt) aus. Dazu noch der fastende (Ramadan) Kerem Isik. Zudem mussten mit Luki Böck, Bertram Mayer, Albert Tarter, Mathias Szuchony (von Beginn) und Basti Zwickl (zunächst auf der Bank) gleich fünf von 16 Spielern vorher in der U14 (fast) durchspielen. Wenigstens nahmen sie das Selbstvertrauen eines 5:3-Sieges gegen Tabellenführer Sieghartskirchen mit nach Hohenberg. Chris Krase spielte nicht von Anfang an, weil er diese Woche nicht beim Training war. Xaver Hasun gab sein Debüt in einer Fußball-Vereinsmannschaft. Knifflig: Zum ersten Mal gingen wir als Favorit in ein Spiel der Nachwuchs-Landesliga. Wie die Jungs diese Situation meistern würden?

Aufstellung: Luki Böck; Thomas Santner, Philipp Tesarik; Bertram Mayer (Xaver Hasun), Alex Gruber, Chris Hradecky (Basti Zwickl); Rene Marth, Marcus Schefzig (Alex Nentwich); Albert Tarter (Marc Dogbé), Hanni Mansbart, Mathias Szuchony (Chris Krase)

Tore: 0:1 (5.) Hanni (Mathias) / 1:1 (42.), 1:2 (61.) Mathias (Hanni)

Spielbericht: Diesmal starteten wir aktiver und selbstbewusster als in St. Pölten. Spielerisch funktionierte es zu Beginn, wir ließen den Ball gut laufen, vor allem die Offensiv-Akteure Bertram, Albert, Hanni, Mathias waren gut drauf und nahmen (bis auf Hanni) den Schwung aus der U14 mit. Nach drei Minuten scheitert Hanni nur knapp nach einem missglückten Rückpass, den er abfing, nach vier Minuten ist abermals ein Schuss von Hanni zu lasch, doch nach fünf Minuten passt alles. Mathias kontrolliert den Ball (die Hohenberger reklamierten Handspiel), passt in die Mitte, Hanni nimmt den Ball mit und schiebt vom Elferpunkt cool in die linke untere Ecke ein. Und gleich darauf sollte René die Super-Chance auf das 2:0 haben, doch er verzog den Ball aus rund 8 Metern. Nach rund 11. Minuten kam Hohenberg erstmals gefährlich in unsere Hälfte. Schuss von Luki zur Ecke abgewehrt und die Ecke bringt zwei gefährliche Strafraumsituationen ein. Das hätte der Ausgleich sein können. Nun "kontrollierten" wir zwar das Spielgeschehen, der Elan aus den ersten Minuten war aber dahin. Plötzlich hatte Hohenberg mehr Ballbesitz und wir taten nichts dagegen. Nach 20. Minuten wird ein Hohenberger wieder herrlich freigespielt, doch sein Schuss aus 13 Metern bereitet Luki keine Mühe. Dann kommen wir noch einmal in den gegnerischen Strafraum. René spielt sich frei, doch der Pass zu Hanni ist zu ungenau. Zehn Minuten vor Schluss haben wir dann Glück: Die Gastgeber vergeben ihre beste Chance, Luki rettet im 1:1...

In der Pause analysierten Manfred und ich das Match: Einhellige Meinung: Es ging zu Beginn zu leicht, wir machen nichts mehr für´s Spiel, wenn wir nicht bald aufwachen, dann gibt es ein "böses Erwachen". Gesagt, getan - nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff gleicht Hohenberg aus. Debütant Xaver Hasun, dem es zwar nicht an Talent, jedoch noch an Spielpraxis mangelt, lässt sich rechts überlaufen, auch Thomas kann den schnellen Spieler nicht mehr stoppen, Philipp will rausschieben, dann kommt aber der Stanglpass, Marcus steht zu weit weg vom Gegenspieler und der braucht aus fünf Metrern nur mehr einschieben. Und trotz dem Asgleich hatte man nicht den Eindruck, dass wir wirklich wachgerüttelt worden sind. Eine Latte nach einem Schuss mit links aus spitzem Winkel von René kann man auch nicht gerade als herausgespielte Szene werten. Kurz darauf hat Hohenberg eine gute Chance, doch der scharfe Schuss geht link svorbei. Dann kommt wieder René im Strafraum an den Ball, doch er kann ihn nicht richtig kontrollieren und schiesst viel zu leicht. Gleiche Situation kurz nachher bei Marc. Er wird optimal freigespielt, zieht aufs Tor und schupft den Ball dann total lasch in die Arme des Goalies... da fehlte einfach der Wille! Aber glücklicherweise haben wir ja noch einen Hanni. Er kommt in der 61. Minute an der Strafraumgrenze zum Ball, zieht unwiederstehlich an seinem Gegenspieler vorbei, schiesst/passt scharf und flach in die Mitte und Mathias braucht aus 20 cm nur mehr den Fuß hinhalten! 2:1. Danach wurde es nicht mehr wirklich spannend. Wir wollten nicht viel mehr, Hohenberg konnte nicht und so spielten wir trotz einer blauen Karte von Chris Krase die drei Punkte noch Heim.

Fazit: Unser schlechtestes Match in der Landesliga bisher!

Gründe: 1) einige Ausfälle, 2) beim Tabellenletzten kann man eigentlich nur verlieren, 3) Einigen Spielern fehlte die "mentale Kraft". Da war die Sonne sicher auch nicht ganz unbeteiligt (Dadurch war das Match von beiden Teams nicht auf höchstem Niveau geführt). 4) der "Unsichtbare Hebel" war diesmal einfach nicht umgelegt. Es ist bei diesem Match eigentlich kaum "Stimmung" aufgekommen, es war nach der unglaublichen St. Pölten-Partie einfach wie die "Rückkehr zum Liga-Alltag". Ein ähnliches Phänomen gibt es, wenn österreichische Teams von tollen internationalen Auftritten (z.B. Rapid in Anderlecht) zurück in den Liga-Alltag kommen (Rapid gegen Altach). Auch damals bei Sturm Graz in der CL-Saison vor ca. sechs Jahren zu sehen: Einem 3:0 gegen Glasgow Rangers folgte ein 1:2 gegen den LASK, oder so ähnlich.

Keiner kam so "richtig" ins Match, geschweige denn in Spiellaune. Bis auf einen. Zum "Man of the Match" wird heute einstimmig Bertram Mayer gekührt. Er zählte zu den besten Spielern am Platz, sowohl offensiv wie auch defensiv, lief heute ungewöhnlich viel, gewann Zeikämpfe - und das alles, obwohl er vorher bereits in der U14 gute 60 Minuten gespielt hatte! Bezeichnenderweise fiel auch das Tor über seine Seite, als er nicht im Spiel war (auch wenn ich Xaver natürlich bei seinem ersten Match keinen Vorwurf machen kann) Das waren heute ca. 120 Minuten auf gutem Niveau - also lass ich mir in Zukunft nicht mehr einreden, dass er, wenn er z.B. nur 10, 20 oder 30 Minuten spielt, nicht ebenso "Vollgas" geben kann! Das spielt sich nur im Kopf ab. Also, weiter so! Ansonsten fiel mir in unseren Reihen eigentlich keiner auf. "Solide" spielten: Hanni, Mathias, Albert, Luki, Philipp, Xaver, Basti, Chris Hradecky, Alex Nentwich (wobei er nur zu einem kurz-Einsatz kam). Sicher nicht in Bestform waren heute Alex Gruber, Marcus, Thomas, René oder Marc - da geht noch viel mehr. Und schwächster Mann am Platz war heute meiner Meinung nach Chris Krase. Wie gesagt, es war keine "Bestrafung", dass er von der Bank kam, sondern lediglich eine "Konsequenz", weil er eben nicht am Training war. Eigentlich hätte ich mir erwartet, dass er nach seiner Einwechslung für einen Umschwung sorgen würde, das Spiel an sich reisst. aber das Gegenteil war der Fall. Er versuchte sich zwar, Bälle aus dem Mittelfeld zu holen und Zweikämpfe zu gewinnen. Doch erstens gelang dies nicht, zweitens sah er als Mittelstürmer das gegnerische Tor kein einziges Mal in Schussposition. Er konnte sich weder die Chancen selbst erarbeiten, noch die Löcher finden, in die man ihn hätte anspielen können (sogar Marc, der kürzer im Spiel war, hatte wenigstens eine 100%ige). Und negativer Höhepunkt war wieder einmal eine (angesagte) blaue Karte wegen Kritik. Obwohl wir es kurz nach Anpfiff noch angesprochen hatten. Die Gründe mögen mehrere sein. Mag sein, dass es fehlendes Training war (und zwar nicht körperlich gesehen, hier geht es um den "Spielfluss"). Wahrscheinlich aber auch, dass Chris das Vertrauen braucht, von Anfang an spielen zu können... Er ist jedenfalls das beste Beispiel, wie schnell es von "unten" (Als wir im unteren Pla-Off waren, war er nur "Ergänzungsspieler") nach "oben" und wieder umgekehrt gehen kann. In St. Pölten sicher einer der stärksten, heute wie gesagt einer der schwächsten Spieler am Feld. Doch er wird (Training vorausgesetzt) nächste Woche von uns das Vertrauen wieder erhalten! Denn mittlerweile wissen wir, dass er für uns genau DER Stürmer ist, der in der Landesliga auch gegen stärkere Gegner für die nötige "Durchschlagskraft" im Sturm sorgen kann! Und genau SO EIN Chris hat uns heute auch gefehlt...

Aber lassen wir die negativen Punkte hinter uns, blicken wir in die Zukunft. Und die sieht wieder einmal verdammt rosig aus. Es sind nämlich genau diese Spiele, die man gewinnen muss, um "Grosses" zu erreichen. Und der Klassenerhalt in der Landesliga ist eines dieser "grossen" Dinge! Wenn mir jemand vor zwei Monaten gesagt hätte, wir gewinnen mit so einer Ausgangsposition (ohne Kerem, Hoppi, Martin, Loic) und mit "unterdurschnittlichen" Leistungen unserer "Leistungsträger" (Krase, René, Marcus...) ein Match in der Landesliga, in dem Bertram bester Mann am Platz ist, dann hätte ich ihn ausgelacht... Doch genau das ist unser enormes Plus: Wir haben ein TEAM, in dem jederzeit jemand anderer einspringen kann. Dass Thomas Kerem in der Abwehr so ersetzen kann, und das über mehrere Spiele hinweg, hätte ich mir nicht gedacht! Und heute war Bertram der Aufgabe gewachsen, gleich zwei Spieler auf einer Position (Martin und Loic) ersetzen zu müssen! Und auch Mathias kam, sah und siegte in der U15...

P.S: Kleine Anmerkung am Rande. Manfred hat mir heute einen Zeitungs-Artikel mitgebracht, in dem der Bayrische Fußballverband Maßnahmen überlegt, mit denen "Talente", die einfach "zu spät" geboren sind (in der zweiten Hälfte des Jahres) gegenüber "früh entwickelte" (Z.B im Jänner oder Februar geborene) aufgrund der Stichtage mit 1.1. jedes Jahres einen Wettbewerbsnachteil haben. Ein Problem, welches Realität ist, aber für das es kaum Lösungen gibt! Wenn man sich jedoch anschaut, wer heute unsere Tore geschossen hat, dann zischt einem ein leises Lächeln übers Gesicht. Hanni: November 1995 - Mathias: Oktober 1995! Wenn man bedenkt, dass die beiden sich teilweise gegen Spieler behaupten müssen, die im Jänner 1993 geboren sind, also bis zu 2 Jahre und 10 Monate älter sind, dann weiss man, was für ein Versprechen für die Zukunft die beiden sind...

Aber back to Reality: Jetzt haben wir 6 Punkte Vorsprung auf den vierten Platz, zudem müssen noch alle Teams gegen St. Pölten spielen. Das ist nicht nur ein Punktevorteil für uns, das wird auch unseren Gegnern einiges an Elan nehmen! Denn 6 bis 8 Punkte Rückstand sind nicht leicht aufzuholen, da muss man schon einige sehr abstruse "Rechenspiele" anstellen. Daher: Das heute war die halbe Miete für den Klassenerhalt! Ein Sieg gegen Statzendorf, und meiner Meinung nach haben wir dann schon 99% geschafft!

Also Burschen, ich hoffe ihr wisst, was wir nächste Woche zu tun haben!

Autor: Ein mit dem Spielgeschehen kaum, mit den drei Punkten sehr glücklicher Trainer Daniel Wertheim

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