Ergebnisse & Berichte DeS FC Olympique Klosterneuburg 05


Mannschaft: U14

Patronanz:

Datum: 05.11.06

Spielort: Droß

SV Dross - FC Olympique

Ergebnis: 3:1 (2:1)

Ausgangssituation: Trotz der bitteren 0:5-Schlappe in Kirchberg waren unsere Aufstiegs-Chancen vor dem Spiel gegen Dross intakt. Wir durften uns eine Niederlage mit bis zu 14 Toren Abstand erlauben, um als zweiter aufzusteigen. Ein Punkt beim Tabellenletzten hätte gereicht, um vor Mauerbach als erster durchs Ziel zu gehen. Wohl wissend, dass die Mannschaft nach dem 0:5 etwas von der großen Portion Selbstvertrauen, die sie im Laufe der Saison getankt hatte, eingebüsst hatte, entschied ich mich dennoch, etwas "auszuprobieren". Ich wollte nach langer Zeit wieder eine genau durchdachte Startaufstellung wählen, in der einige auf einer Position spielen sollten, die sie nicht gewohnt sind. So standen den "Fixpunkten" Luki im Tor, Chris und Marcus auf den Aussenpositionen sowie René und Albert im offensiven Mittelfeld einige Neuerungen gegenüber: Die beiden Stümer Hanni und Hoppi bildeten das Innenverteidiger-Duo, Krase, Thomas und Alex den Sturm. Wir spielten das Match IN Dross, da der Kritzendorfer Platz vom Vortag so mitgenommen war, dass ein gepflegtes Fußballspiel nicht möglich gewesen wäre. Natürlich zweifelte ich keine Sekunde daran, dass wir trotz unorthodoxer Aufstellung als Sieger vom Platz gehen würden. Schließlich hatten wir das Hinspiel 10:0 gewonnen und Dross in neun Spielen noch keinen Sieg einfahren können...

Aufstellung - 1. Hälfte: Luki Böck - Hanni Mansbart, Sebastian Hopp - Chris Hradecky (Max Müller), Philipp Tesarik, Marcus Schefzig, Albert Tarter (Bertram Mayer), René Marth (Kerem Isik) - Christoph Krase, Thomas Santner (Paul Pfeiffer-Vogl), Alex Gruber

2. Hälfte: Luki Böck - Philipp Tesarik, Kerem Isik - Chris Hradecky (Bertram Mayer), Alex Gruber (Thomas Santner), Max Müller, René Marth, Marcus Schefzig (Albert Tarter) - Hanni Mansbart, Sebastian Hopp, Christoph Krase

Torfolge: 1:0, 2:0, 2:1 Thomas Santner (Alex Gruber) / 3:1

Spielbericht: Das Spiel begann denkbar ungünstig. Die neu formierte Abwehr war noch nicht einmal im Match, da gelang Dross ein schneler Konter nach einem Ballverlust von René, Hoppi verlor den Zweikampf, 1:0 für Dross mit dem ersten Angriff. Sichtlich geschockt dauerte es etwa 10 Minuten, bis wir halbwegs ins Spiel fanden. In der Zeit hätte uns Dross noch 1-2 Tore schießen können, doch mit ein bisschen Glück blieb es beim 1:0. Gerade als wir etwas besser im Spiel waren das 2:0, nachdem der (in meinen Augen sonst souveräne) Schiri ein klares Abseits übersah. Nun, bereits nach weniger als 20 Minuten, gab es schon die ersten Unmutsäußerungen über die Aufstellung und die erste Panik, wir könnten das Match nicht gewinnen. Zunächst hatte Christoph Krase, der im linken Sturm als einzige rin der ersten Halbzeit annähernd gefährlich werden konnte, zwei Halbchancen. Dann vergab Philipp nach einem Eckball ganz alleine drei Meter vor dem Tor. Mit der Hereinnahme von Kerem wurden wir etwas sicherer im Angriff und kamen zu weiteren Möglichkeiten. Die beste vergab Thomas zielich alleine vor dem gegnerischen Goalie. Kurz vor der Pause dann der Anschlusstreffer. Krase erkämpft sich den Ball, macht eine unnötig hohe Hereingabe (flach wäre 10x einfacher gewesen), der Ball kommt irgendwie zu Alex, der einen Meter vorm Tor verkeht stehend die Kugel etwa 5 Sekunden lang nicht über die Linie befördern kann, ehe Thomas dies übernimmt. Spätestens jetzt war ich mir sicher, dass wir die Partie noch drehen würden.

Normalerweise wäre mein Plan gewesen, die Aufstellung bis zum Ende durchzuziehen und mit dem Anschlusstreffer hätte dies theorethisch noch funktionieren können. Allerdings wollte ich nicht das Risiko eingehen, dass die Jungs im letzten Meisterschaftsspiel der Saison eine derartige "Klatsche" kassieren. Daher stellte ich die Mannschaft wieder in "gewohnter Bestaufstellung" ein und blies in der Kabine zur Aufholjagd. Welche nur wenige Sekunden dauerte. Nachdem die linke Abwehrseite einen unnötigen Corner produzierte, machte Max auf der ersten Stange stehend eine seiner "Ferserlaktionen", traf den Ball nicht und der Stürmer bedankte sich mkit dem 3:1. Jetzt wurde es schön langsam kritisch, obwohl noch fast die gesamte Halbzeit Zeit war um das Match zu drehen. Doch die ersten beiden Chancen von Hoppi (im Strafraum zog er knapp am Tor vorbei und per Flugkopfball verfehlte er das Gehäuse ebenso) gingen nicht hinein. Jetzt wusste ich: Wenn wir nun nicht bald den Anschlusstreffer schießen würden, dann würde die peinliche Niederlage perfekt sein. Zu allem Überdruß konnten wir heute aus drei gut positionierten Freistößen nicht einmal annähernd gefährlich werden. Dross wuchs mit der Führung im Rücken (wie bereits Kirchberg) über sich hinaus und verteidigte super. Da war es kein echter Trost, dass sie nach dem 3:1 kein einziges Mal mehr wirklich gefährlich wurden. Denn uns ging es genau so. Gegen Ende des Spiels wurde es immer hektischer, wir spielten zwar nur mehr in der gegnerischen Hälfte, richtige Torchance wollte nach dem Hoppi-Flugkopfball nicht mehr rausschauen.

Fazit: Gleich vorweg: Natürlich übernehme ich die volle Verantwortung für die Niederlage, welche vor allem aufgrund der Verunsicherung, die wir aus der Kirchberg-Partie mitgenommen haben resultierte, die ich mit der etwas unorthodoxen Aufstellung noch schürte.

ABER: Ein paar Punkte zur Erklärung:

1) Diese Aufstellungsvariante gegen Dross auszuprobieren schwebte mir nicht erst seit gestern vor, sondern bereits vor dem Match gegen Kirchberg. Krase und Thomas wollte ich einmal im Sturm testen (nämlich wirklich als Mögliche Alternativen) Hanni wird zwar nie ein Verteidiger werden, doch es ist in meinen Augen auch wichtig für ihn, zu wissen, was ein Verteidiger leisten muß, damit er vorn im Sturm zu seinen Toren kommt. Hoppi ist zwar bei mir im Sturm gesetzt, doch ich wollte sehen, ob er nicht eine Alternative in der Abwehr sein kann (wenn z.B. so wie gegen Kirchberg sowohl Kerem wie auch Krase fehlen) Das waren für mich wichtige Faktoren, die ich einfach mal in einer Matchsituation ausprobieren wollte. Das kann man im Training nicht sehen und ich kann das auch nicht in Testspielen machen. Denn dann müsste ich jede Woche mindestens eines organisieren, dann kann ich jedes Mal taktieren, ob ich was neues ausprobieren, die Jungs Selbstvertrauen tanken lasse oder mit einem starken Gegner wieder auf en Boden der Realität hole. Dies ist aber verständlicherweise nicht möglich... Auch bringt es nichts, diese Sachen auszuprobieren, wenn ein Match bereits entschieden ist. Gegen Mauerbach spielten wir mit Thomas, Christoph und Adrian im Sturm und es hat funktioniert - aber nur weil der Gegner bereits am Boden war. Das bringt nur ansatzweise etwas.

2) Natürlich habe auch ich den Gegner unterschätzt. So ehrlich muss ich sein. Allerdings nicht nur das. Ich habe mein Team ganz deutlich überschätzt. Diese Niederlage hat mir auch wieder ie Augen geöffnet, wo wir wirklich stehen. Ich bin jetzt nach wie vor überzeugt, dass wir im OPO jeden schlagen KÖNNEN. Jedoch dachte ich, dass dies auch so einfach passieren wird. Die Gefahr, dass wir aber wieder absteigen ist jedoch sicher größer als die Wahrscheinlichkeit auf einen Durchmarsch in die Landesliga. Jedenfalls war ich davon überzeugt, dass eine Aufstellung gegen den Tabellenletzten egal sein wird, weil alle technisch/taktisch so gut geschult sein sollten, die Basics jeder Position zu kennen und egal wo am Feld das "einfache Fußballspiel" beherrschen (Pass, Annahme, Freilaufen usw.) - das ist eindeutig nicht so, daher muß ich auch im Training wieder mehr Augenmerk darauf legen, dass ich keine "Fachidioten" erziehe, die dann als Erwachsene nur eine Position spoielen können, sondenr vielseitige Spieler.Dross hat mich ausserdem übrrascht, weil sie zwar nur 11 Spieler hatten, aber 2-3 drin, die im Hinspiel nicht im Team waren, und deren Niveau deutlich gehoben haben (z.b. der Stürmer, der das 1:0 geschossen hat)

3) Ich wollte dieses Match aus drei Gründen unbedingt gewinnen. Erstens weil wir gegen Kirchberg verloren haben, zweitens weil es das letzte Meisterschaftsspiel war und drittens weil ich natürlich auch erster in de Tabelle werden wollte. Dennoch dachte ich, dass oben genanntes Rezept richtig wäre, weil es ja nicht zuletzt auch bewirken sollte, dass die Mannschaft "hellwach" ist, statt dass sie nur über die Höhe des Sieges spricht. Auch war es bewusst für so einen Fall (nämlich das Dross stärker als erwartet spielen würde) dass ich Luki im Tor anfangen ließ. Zur Erinnerung: Im Hinspiel hielt Chris Hradecky in der zweiten Halbzeit den Kasten sauber und er wäre fast noch eine Überlegung wert gewesen, da ich ja Thomas unbedingt im Sturm ausprobieren wollte. Jedenfalls: Dass dies gehörig in die Hose gegangen ist, habe ich gemerkt und es nagt ehrlich gesagt auch an mir. Dennoch denke ich, dass es die richtige Entscheidung war. Es hat auch mir als Trainer wieder neue Erkentnisse gebracht (sowohl über den Fußball im allgemeinen, wie auch über meine Spieler) die ich bei einem neuerlichen 10:0 nie und nimmer gelernt hätte.

4) Wie oben geschrieben: Ich habe die Partie "verschnitten" und es tut mir letztendlich auch wirklich leid für die Mannschaft, dass sie nicht mit dem Selbstvertrauen eines Abschlusssieges und ersten Platzes ins OPO aufsteigen durften. Mir war klar, dass wir nicht 10:0 gewinnen, aber einen knappen Sieg hätte ich mir schon erwartet. Vor allem nach de Pausenumstellung dachte ich schon, dass es "auf Knopfdruck" wieder laufen würde und wir 3 oder 4:2 gewinnen würden. ABER: Ich kann auch die Mannschaft nicht aus der Kritik nehmen: So schlecht die erste Halbzeit mit der ungewohnten Aufstellung war: Die zweite war noch schlimmer. Wir haben uns im zweiten Durchgang absolut keine Torchancen erarbeiten können, wurden fast nie gefährlich und haben im Spiel Fehler gemacht, die ich schon seit langem nicht mehr gesehen habe. Und das alles ist ja schön und gut, aber es wird von einer Sache verstärkt, die mir so gar nicht passt: ICH KANN NICHT DULDEN, DASS MEINE SPIELER SCHON WÄHREND DEM MATCH NACH AUSREDEN FÜR EINE NIEDERLAGE SUCHEN UND NACH DEM MATCH MIT NICHTS UND NIEMANDEN AN KRITIK SPAREN, AUSSER BEI SICH SELBST. (v.a. bei jenen, die bereits beim 3:3 gegen Brigittenau vor zei Jahren dabei waren). Wenn ich schon während dem Match höre, dass wir verlieren werden, wenn wir nicht umstellen und nach dem Match sich mehrere Leute über Schiri und Gegner aufregen, aber KEIN EINZIGER selbstkritisch anmerkt, wie "unterirdisch" er gespielt hat (denn im Gegensatz zum Kirchberg-Match, wo von mir überhaupt kein Vorwurf gekommen ist, habe ich heute sehr wohl haarsträubende Fehler gesehen von Leuten, die nicht einmal annähernd auf einer "fremden" Position gespielt haben. -> Ich schreibe es jetzt zum letzten Mal: Nach dem Match ist der Schiedsrichter und der Gegner tabu! Aus! Schluss! Basta! Warum habe ich nach einem unserer Kantersiege nie gehört: "Der Schiri war so schlecht und hat uns zwei Elfer geschenkt...?" Woher kommt dieses unnatürliche Phänomen bloß, dass wir nur dann verlieren, wenn der Schiri schlecht pfeift oder der Gegner unfair spielt? Denkt mal darüber nach! Und noch etwas: Es ist zwar ein abgedroschener Spruch, aber stellt Euch einmal die umgekehrte Situation vor und der Schiedsrichter würde Euch jedes Mal einen Vorwurf machen, wenn irh einen Fehlpüass macht oder eine Torchance vergebt? Noch dazu, wenn ihr schon fünf geschaffte Pässe und zwei Tore am onto habt, denn die "richtigen" Pfiffe eines Schiris werden ja auch nicht gezählt - warum also seine Fehlentscheidungen? Na eben! Ist auch eine etwas skurrile Situation, also bitte das nächste Mal behirnen!

-> Wie gesagt, würde es irgendwie gehen, würde ich das Ergebnis und das Spiel natürlich gerne irgendwie rückgängig machen. Das geht aber nicht. Daher sollten wir versuchen, das positive zu sehen und aus dem negativen zu lernen. Ich denke, die nächsten Siege werden wir wieder mehr genießen können und auch die vergangenen steigen in meiner Ansicht im Wert - denn jetzt wissen wir erst, wieviel ein 6:1 gegen Kirchberg, Bergern oder ein 10:0 in Dross eigentlich wert war. Mehr, als es wir damals gedacht hätten...Daher können wir wirklich stolz auf uns sein. Ihr könnt stolz auf Euch sein! Auch wenn es nicht leicht ist: Versuchen wir, uns über den geschafften Aufstieg zu freuen, die bevorstehende Hallensaison zu genießen und arbeiten wir darauf hin, dass wir das mit dem ersten Platz nachholen: Nämlich im Frühjahr! Denn wenn wir da ganz oben stehen, dann garantiere ich euch eines: dann werden wir herzlich über das gestrige Trauerspiel lachen!!! Glaubt mir! Und alle, die jetzt sagen "Wir schaffen das eh nicht," die sind Fehl am Platz und haben aus dem heutigen Spiel absolut nichts gelernt!

Euer Trainer, Daniel Wertheim

 

Disclaimer: Dieser Spielbericht gibt in keinster Weise eine offizielle Sichtweise des Vereins/Vorstandes wieder. Die Spielberichte auf unserer Homepage sollen in erster Linie Interessierte an unserem Verein die Möglichkeit geben, einen ungefähren Eindruck eines verpassten Spiels zu bekommen. Auch dient er als Plattform für unsere Trainer oder Spieler, ihre Meinungen über ein Match an andere Spieler weiterzugeben. Dass es sich hier nicht um einen objektiven Bericht, sondern um eine rein subjektive Einschätzung des Autors handelt (der in seiner Funktion immer am Ende des Spielberichts genannt wird) versteht sich von selbst. Der Webmaster zensiert und ändert keine Meinungen, es sei denn, sie verstoßen gegen das Wiederbetätigungsgesetz, enthalten Beschimpfungen und Hasstiraden oder es handelt sich um offensichtliche Unwahrheiten (z.B. das Spiel fand Samstag statt, es steht aber Sonntag). Meinungsverschiedenheiten und Polarisierungen wird es immer geben, daher freuen wir uns, wenn einer unserer Spielberichte in unserem Forum zu einer "angeheizten" Diskussion anregt (bitte nicht im Gästebuch, dieses hat andere Zwecke!)